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#3 Klassenzimmereinrichtung: Das Churer Modell unterstützt selbstgesteuerte individuelle und kooperative Lernprozesse  

Ein Erfahrungsbericht aus einer 5. Realschulklasse 
von Christina Dannhäuser  

 

Die Bestandteile des Churermodells sind ein Klassenraum, in dem Stühle und Tische möglichst gegen die Wand stehen, um Schülerinnen und Schülern ein bestmögliches konzentriertes Arbeiten zu ermöglichen. Sie haben keine festen Sitzplätze, sondern entscheiden im Idealfall je nach Aufgabe und Sozialform, wo sie sitzen möchten. Der Stuhlkreis nimmt eine ganz zentrale Rolle ein. Hier gibt es kurze Input- und Wiederholungsphasen für alle oder nur einen Teil der Schülerinnen und Schüler.

Die Lernaufgaben sind so gestellt, dass die Jugendlichen sie in ihrem Tempo bearbeiten können. Die Lehrkraft ist Lernbegleiter und unterstützt bei der Reflexion des Lernprozesses und der Planung neuer Lernwege.

MÖGLICHKEITEN:

Das selbstgesteuerte Lernen wird eingeübt, Inputphasen werden kürzer, da die  Schülerinnen und Schüler nicht ausdauernd im Kreis sitzen können und sollen. So entsteht im besten Fall mehr effektive Lernzeit für den einzelnen. Individuelle Lernprozesse werden angeregt, indem Verantwortung für das eigene Lernen übernommen werden muss. Die Jugendlichen können an ihrem Lernen demokratisch teilhaben und lernen, gemeinsam zu organisieren.

Die Lehrkraft bemüht sich (trotz der notwendigen Notenbildung) um die Rolle als Lernbegleiter oder Lernbegleiterin und muss ebenfalls ständig reflektieren und die Weiterarbeit anpassen.

 

GRENZEN:

Weil das Modell von Ritualen lebt, erschwert das Fachlehrerprinzip in der Realschule die Umsetzung in der Klasse. Frontalunterricht und lange Unterrichtsgespräche sind in dieser Sitzordnung schwer umsetzbar und problematisch. Die Sicht nach vorne ist nicht immer für jede und jeden gleichermaßen gut möglich. Daher ist das Einbinden frontaler Medien, wie dem Beamer nur im Halbkreis möglich, der Sitzkreis muss also flexibel sein. Die Kosten für Sitzmöbel schlagen ein Mal zu Buche. Dann können sie aber jahrelang eingesetzt werden. Für starke Schülerinnen und Schüler ist die eigene Verantwortung ein Vorteil und fördert sie. Schülerinnen und Schüler mit sehr schwachen Leistungen brauchen Hilfestellungen, die im Material (z.B. Hinweise, Auswahlmöglichkeiten) und in den Unterrichtsstunden (Wiederholung anbieten!) berücksichtigt werden müssen. Die Aufgaben sollten daher zuerst auf die absoluten Basics fokussieren, sodass langsamer Arbeitende nicht durch zu frühe Wahl- oder weiterführende Aufgaben verwirrt werden.

 

Weitere Infos zum klassischen Churermodell finden Sie unter I>...       https://churermodell.ch/index.php/konzept 

 

 

 

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